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Ausgabe 14



Fahren
In Dilkrath deutsches Team für WM in Ebbs nominiert
Portraits der WM-Kandidaten
Nominierungen WM Fahrer mit Behinderung
Göttert und Heitjans gewinnen in Neustadt/Dosse

Fahren

1. Weltmeisterschaft der Einspännerfahrer in Tirol
Deutsches Team nominiert

Dilkrath (fn-press). Der Fahrausschuß des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei hat am vergangenen Wochenende die Teilnehmer nominiert, die die deutschen Farben bei den ersten Weltmeisterschaften der Einspännerfahrer vom 25. bis 28. Juni in Ebbs in Tirol vertreten werden: Siegfried Fink aus Gerstetten mit Leger (Holsteiner von Le Grand I); Ulla Günther aus Burgdorf mit Maharani (Hannoveraner von Matcho AA); Dieter Lauterbach (Dillenburg) mit Tenno (Hesse von Trend) und Rheinprinz. Als Reservefahrer wurden Werner Wiemers (Bottrop) mit Sherlock Holmes und Dörte Hiller (Hohenleimbach) mit Landego (Holsteiner von Landgraf I) benannt.

Die Einspännerfahrer hatten sich im rheinischen Dilkrath einer letzten Sichtungsprüfung für die WM gestellt. Wie schon bei der ersten Sichtung in Neu-Anspach ging der Sieg in der Gesamtwertung an den hessischen Gestütsbeamten Dieter Lauterbach. Mit deutlichem Vorsprung setzte er sich mit Rheinprinz (103,73 Punkte) und mit dem Bundeschampion von 1996, dem hessischen Landbeschäler Tenno (105,74 Punkte), an die Spitze des 23köpfigen Teilnehmerfeldes. Auf Rang drei folgte mit 118,45 Punkten die 19jährige Ulla Günther mit Maharani, Rang vier belegte Siegfried Fink mit dem Bundeschampion von 1994 Leger (125,40 Punkte). Auf dem fünften Platz folgte Dagmar Tödter (Vierhöfen/126,73) mit Wombat (Hannoveraner von Wousselt), ebenfalls ein Pferd, das erfolgreich beim Bundeschampionat war (1994 dritter Platz im Finale). Dagmar Tödter hatte sich mit dem Sieg in der Geländeprüfung nach Platz sieben in der Dressur nach vorn geschoben, verpaßte aber den dritten Rang in der Gesamtwertung durch zwei Abwürfe im Kegelparcours.

Schon in der Dressurprüfung hatte das Richtergremium, Wolfgang Benschus (Dillenburg), Johannes Cornelissen (NED) und Reiner Häcker (Gütersloh), den späteren Sieger Dieter Lauterbach ganz vorn gesehen. 464 Punkte gab es für Rheinprinz, 456 für Tenno. Platz drei belegte der Westkirchener Günter Hanisch mit Dex (422 Punkte), gefolgt von Siegfried Fink mit Leger (417) und Ulla Günther mit Maharani (401).

"Frauenpower" war in der Gelände- und Streckenfahrt angesagt: Mit Bestzeiten in jeweils zwei der sieben Hindernisse wetteiferten Dagmar Tödter mit Wombat und "Lokalmatadorin" Beate Delbos (Dilkrath) mit der Oldenburger Stute Santana D (von Strohmann xx) um den Sieg. Mit 62,60 Punkten hatte Dagmar Tödter schließlich die Nase vorn, Beate Delbos folgte mit 64,54 Punkten. Rang drei belegte mit 65,38 Punkten das Gespann aus Hannover, Ulla Günther mit Maharani. Der vierte Platz ging an Gregor Kunze (Ladbergen) mit dem in Hessen gezogenen Fuchs Kush-Kush (66,52), Platz fünf an Werner Wiemers mit dem Welsh-Cob Sherlock Holmes.

Parallel zur WM-Sichtung hatte der Veranstalter auch Prüfungen für die Pony-Einspänner und die Pony-Vierspänner ausgeschrieben. Bei den Einspänner-Ponys siegte mit hauchdünnem Vorsprung (139,33 zu 139,51 Punkten) Birgit Mathay (Offenbach) mit Domino vor dem Windsor-Gewinner Uwe Nitz (Pulheim) mit Power’s Puccini und dem Krefelder Dr. Thomas Hüttner mit Welsch Legend (141,15 Punkte).

Auch bei den Vierspänner-Ponys war die Entscheidung knapp. Es gewann Mannschafts-Europameister Dirk Gerkens (Paderborn) mit 128,23 Punkten gefolgt von Gerhard Gerich (Klötze) mit 129,80 Punkten. Rang drei belegte der Wunstorfer Diethelm Kneifel mit 141,80 Punkten. bsp

 

Die WM-Kandidaten im Portrait

Er ist der "Dienstälteste" des Trios: der Versicherungskaufmann Siegfried Fink aus Gerstetten in Baden-Württemberg. Schon 1972 bekam der 48jährige sein erstes Fahrpferd. Über lange Jahre war er Beifahrer des verstorbenen Vierspännerfahrers Josef Milz. Zu Finks größten Erfolgen zählt der Gewinn des Bundeschampionats des Deutschen Fahrpferdes 1994 in Warendorf mit seinem WM-Pferd Leger (Holsteiner von Le Grand). Internationale Erfolge feierte er unter anderem 1996 mit einem vierten Platz beim CAI Altenfelden (AUT). Im vergangenen Jahr wurde er Baden-Württembergischer Meister und belegte in Dillenburg den zweiten Platz. Beide WM-Sichtungen schloß er mit dem vierten Platz ab.

Die Jüngste des Trios ist die 19jährige Ulla Günther aus Burgdorf bei Hannover. Mit der Hannoveraner-Stute Maharani (von Matcho AA) ist sie amtierende Landesmeisterin in Hannover-Bremen. Vor dem Umstieg auf Großpferde war die Hobby-Klavierspielerin schon als Pony-Einspännerfahrerin beim renommierten Fahrturnier in Windsor hocherfolgreich. Ihre Ausbilder sind ihr Vater Ulrich Günther und der hannoversche Landestrainer Hermann Wiltz. Bei den WM-Sichtungen belegte sie den siebten (Neu-Anspach) und den dritten Platz (Dilkrath).

Der 33jährige Pferdewirtschaftsmeister Dieter Lauterbach ist Obersattelmeister im hessischen Landgestüt Dillenburg. Dort erhielt er durch Rolf Müller auch seine Fahrausbildung. Sein sportliches Vorbild ist der Vierspännerfahrer Michael Freund. Der Hobby-Squashspieler gewann im vergangenen Jahr den Bundesvergleichswettkampf der Einspännerfahrer und hat für die WM in Ebbs gleich zwei Eisen im Feuer: den zehnjährigen Rheinprinz und den Landbeschäler Tenno von Trend, mit dem er 1996 das Bundeschampionat des Deutschen Fahrpferdes gewann. Seine Ergebnisse der WM-Sichtungen: Neu-Anspach Platz eins mit Rheinprinz, Platz sechs mit Tenno; Dilkrath Platz eine mit Rheinprinz, Platz zwei mit Tenno. bsp

 

Nominierungen WM Fahrer mit Behinderung

Warendorf/Wolfsburg (fn-press). Für die erste Weltmeisterschaft der Fahrer mit Behinderung, die parallel zu den Deutschen Meisterschaften der Viererzüge vom 2. bis 5. Juli in Wolfsburg ausgetragen wird, wurden drei deutsche Teilnehmer vom Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) nominiert:

Heiner Lehrter aus Mettingen mit der 16jährigen in Westfalen gezogenen Nardus-Tochter Nina

Bernd Käsgen aus Racksen mit der 18jährigen Zweibrücker Stute Gloria von Grandeson

Renate Neu aus Lehrte mit dem siebenjährigen Justo bsp

 

Göttert und Heitjans Sieger in Neustadt/Dosse

Neustadt/Dosse (fn-press). Jürgen Göttert aus Aachen hat souverän die Kombinierte Prüfung beim bundesweit offenen Zweispännerturnier in Neustadt/Dosse gewonnen. Nach einem ersten Platz in der Dressur, Rang drei im Gelände und einer Nullrunde durch den Hindernisparcours setzte sich der WM-Teilnehmer von 1997 mit 103,9 Punkten an die Spitze des 33köpfigen Teilnehmerfeldes. Platz zwei belegte mit 122,5 Punkten der Bassumer Rudolf Huber vor Vorjahressieger Mario Junghanns (Grumbach) mit 123,1 Punkten.

Bei den Ponyfahrern gingen 15 Teilnehmer an den Start. Für sie ging es auch um die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften, die in diesem Jahr erstmals ausgetragen werden (23./26. Juli in Marbach). Hier hatten die Westfalen die Nase vorn: Platz eins für Günter Heitjans aus Emsdetten (117,7 Punkte) gefolgt von Norbert Üffing (Neuenkirchen/123,5) und Franz-Josef Lehmkuhl (Emsdetten/124,8).

 

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