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Ausgabe 13 |
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Berichte vom "Preis der Besten" ![]()
"Fritz-Ligges-Gedächnispreis" für Pia-Luise Aufrecht ![]()
"Förderfond Jugendserien" gegründet Preis der Besten
Reiternachwuchs präsentierte SpitzensportWarendorf (fn-press). Klein aber fein - gemäß diesem Motto traf sich am vergangenen Wochenende wieder Deutschlands Dressur- und Springreiternachwuchs zum "Preis der Besten" in Warendorf. Auf dem Gelände des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) ritten sie darum, bester Junger Reiter (19 bis 21 Jahre), Junior (bis 18 Jahre) oder Ponyreiter (bis 16 Jahre) in der jeweiligen Disziplin zu werden. Außerdem war es für die Ponyreiter Dressur und Springen sowie die Jungen Reiter und Junioren Dressur erste Sichtung für die Europameisterschaften. Entsprechend hohe Ansprüche stellte denn auch die Veranstaltung an die Leistungen und das Niveau des Reiternachwuchses. Anders als bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (DJM) war das Teilnehmerfeld noch kleiner und ausgesuchter. Die Landesverbände konnten nur die halbe DJM-Quote entsenden.
Bei den Jungen Reitern Springen gewann Pia-Luise Aufrecht (Affalterbach). Sie wurde daher auch mit dem im vergangenen Jahr erstmals ausgelobten "Fritz-Ligges-Gedächtnispreis" ausgezeichnet. Sönke Kohrock (Borgholzhausen) wiederholte seinen Vorjahressieg in der Altersklasse der Junioren. Bester Springponyreiter wurde die 15jährige Jörne Sprehe (Fürth). In der Dressur der Jungen Reiter siegte Stefanie Schüle (Ansbach) mit Jozko. Bei den Junioren gewann Julia von Platen (Wietze) mit Welfenprinz. Desiree Schurf (Bedburg) kam mit Dressman auf den ersten Platz der Ponyreiter.
Geritten wurden zwei Wertungsprüfungen. Im Springen geht das Ergebnis des ersten Durchgangs einfach, das des zweiten multipliziert mit dem Faktor 1,5 in das Gesamtergebnis ein. In der Dressur werden die Punkte beider Prüfungen addiert. Bo
Preis der Besten
Mannschafts-EM-Siegerin ist beste Junge Reiterin DressurWarendorf (fn-press). Letztes Jahr war sie noch Dritte. Diesmal trug ihr Pferd die Siegerdecke. Stefanie Schüle aus Ansbach gewann mit dem 11jährigen Jozko den "Preis der Besten" Dressur der Jungen Reiter in Warendorf. Die Mannschafts-Europameisterin der Jungen Reiter siegte in beiden Wertungsprüfungen und setzte sich mit insgesamt 2.789 Punkten deutlich von den anderen ab. Auf Platz zwei folgte Ellen Schulten-Baumer (Rheinberg) mit Weserperle S (2.699 Punkte). Die Tochter des Isabell Werth-Ausbilders Dr. Uwe Schulten-Baumer meldete sich damit eindrucksvoll im Lager der Jungen Reiter an. Im vergangenen Jahr wurde sie mit dem neunjährigen Hannoveraner von Weltmeyer Einzel-Vize-Europameisterin und Mannschafts-Europameisterin der Junioren. Mit 2.663 Punkten kam Guido Münstermann (Werl-Holtum) mit Batman (11jähriger Westfale von Bartok) auf den dritten Platz.
"Die Jungen Reiter sind alle sehr stark," sagte Bundestrainer Holger Schmezer (Verden) über den Dressurnachwuchs der 19- bis 21jährigen. In dieser Altersklasse "hängen beim Preis der Besten für alle die Trauben sehr hoch". Zur Europameisterschaft könnte er sogar problemlos zwei erfolgversprechende Mannschaften stellen. Erfreulich sei, daß aus dem Juniorenlager einige Reiter den Wechsel in die höhere Altersstufe "nahtlos geschafft" haben. Als Beispiele nannte Schmezer Astrid Buer (Würselen), Sonja Fiege (Greven) sowie Ellen Schulten-Baumer.
Mit dem Sieg beim "Preis der Besten" fügt Stefanie Schüle ihrer beachtlichen Reiterkarriere einen weiteren Erfolg hinzu. Sie war immer in allen Altersklassen im Bundeskader und sammelte internationale Erfolge: Mannschafts-Europameisterin Junioren 1994 und 1995 und Einzel-Europameisterin 1995, 1996 Einzel- und 1996 und 1997 Mannschafts-Europameisterin der Jungen Reiter. Die 21jährige studiert im dritten Semester Pharmazie in Erlangen. "Im Moment ist es für sie sehr anstrengend, denn sie arbeitet immer bis 18 Uhr im Labor," sagt ihre Mutter und Trainerin. Deshalb falle das Training vor allem auf die Wochenenden und die Abendstunden. "Und ansonsten muß ich ran. Ich halte die Pferde am Laufen," erklärt sie weiter. Außer Stefanie hat auch deren jüngere Schwester Christina die Leidenschaft für Pferde von der Mutter geerbt. Sie wurde mit der zwölfjährigen Oktober xx-Tochter Dolora Fünfte bei den Jungen Reitern. Bo
Preis der Besten
Julia von Platen gewinnt hochmotiviert die Dressur der JuniorenWarendorf (fn-press). "Julia ritt sehr motiviert und hochkonzentriert. An beiden Tagen hat sie eine sehr gute reiterliche Leistung gezeigt. Sie hat technisch die Stärken ihres Pferdes herausgeritten. Darüber hinaus war sie sicher, gut vorbereitet und hat immer die Nerven behalten." Das Lob des Bundestrainers Holger Schmezer (Verden) für Julia von Platen (Wietze) könnte nicht größer sein. Souverän gewann die 16jährige den "Preis der Besten" Dressur Junioren. Mit Siegen in beiden Wertungsprüfungen sammelte sie insgesamt 1.518 Punkte und zog beide Male an dem Vorjahressieger Patrick Maurer (Bad Friedrichshall) vorbei. Der Mannschafts-Europameister und Bronzemedaillengewinner sowie Deutsche Meister der Junioren erzielte mit seinem Erfolgspferd Belmondo 1.492 Punkte. Auf den dritten Platz kam Katja Weisbrod (Kaiserslautern) mit Hazleton (1.444 Punkte). Sie ritt im vorletzten Jahr noch bei den Ponys und wurde Mannschafts-Europameisterin und Bronzemedaillengewinnerin.
Trainiert von der Mutter reitet Julia von Platen den 15jährigen Welfenprinz. Der Westfale von Weinberg stand früher im Stall von Grand-Prix-Reiterin und Ausbilderin Heike Kemmer (Winsen). "Der Sieg von Julia zeigt, daß die Berittmachung nicht in Materialschlachten ausarten muß, sondern daß man auch mit Fleiß und gesundem Ehrgeiz gewinnen kann", sagte Bundestrainer Schmezer und sah darin vor allem einen Anreiz für andere Reiter.
Dem Juniorenprüfungen hatte Schmezer im Vorfeld ein wenig mit Bedenken entgegengesehen. Aus dem Bundesgebiet waren nur 20 Reiter zugelassen worden, obwohl 25 möglich gewesen wären. "Jetzt sehe ich aber, daß wir genügend gute Junioren haben," sagte Schmezer. Für die Europameisterschaft könne er problemlos eine gute Mannschaft zusammenstellen. Bo
Preis der Besten
Desiree Schurf siegt wieder bei der Pony-DressurWarendorf (fn-press). Desiree Schurf (Bedburg) und ihr Dressman sind beim "Preis der Besten" keine Unbekannten. Schon 1996 siegte das Paar bei den Ponyreitern Dressur. Im vergangenen Jahr wurden sie Dritte. Und jetzt stand die Mannschafts-Europameisterin wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen. Sowohl in der ersten als auch zweiten Wertungsprüfung erreichten sie die höchsten Punktzahlen. Desiree Schurf und Dressman gewannen mit 1.315 Punkten. "Desiree zählte für mich zum engeren Kreis der Titelanwärter. Sie reitet schon einige Jahre sehr erfolgreich. Und mit Dressman steht ihr ein sehr sicheres und beständiges Pony zur Seite," sagte Bundestrainerin Cornelia Endres (Duisburg). Der zehnjährige Westfalen-Hengst von Domingo sammelte bereits Titel: Bundeschampion des drei- und vierjährigen Reitponys, Bundeschampion des fünf- und sechsjährigen Dressurponys. Und erst vor kurzem wurde er beim Deutschen Pony-Derby Dressur in Bad Salzuflen bestes Pony.
Wie im Vorjahr holte sich die 15jährige Nina Beck (Neuffen) mit Emilio den zweiten Platz (1.259 Punkte). Nach einem vierten Platz am ersten Tag steigerte sich die Vize-Europameisterin. Mit ihrem championatserfahrenen und inzwischen 18 Jahre alten Emilio (von Eldon, Zuchtgebiet Weser-Ems), der sich zur Freude der Bundestrainerin "immer noch sehr fit und überzeugend" zeigt, wurde sie in der zweiten Wertungsprüfung Zweite und schob sich so vor die Gesamt-Dritte Svenja Meyer, die mit ihrem 14jährigen Pony-Wallach Samorai an beiden Turniertagen immer einen Platz hinter Nina Beck rangierte. Die frisch-gebackene Siegerin des Deutschen Pony-Derby Dressur kam auf insgesamt 1.239 Punkte. "Sie hat den Winter über sehr konzentriert und gut gearbeitet. Eine schöne Leistungssteigerung," lobte Cornelia Endres die 15jährige aus Nottuln.
Am ersten Tag sah es übrigens noch gar nicht nach einem solchen Mädchentrio auf den ersten drei Plätzen aus. Der Vorjahressieger Nikolas Wilhelm Kröncke (Dorum) lag mit seinem in Weser-Ems gezogenen Pony Konrad (von Constantin) auf dem zweiten Platz. Mit dem 16jährigen Gymnasiast war unbedingt zu rechnen, hatte er doch seit dem 97er "Preis der Besten" mit Konrad, der unter ihm 1996 Vize-Bundeschampion des Deutschen Dressurponys wurde, ordentlich aufgedreht: Europameister Einzel und Mannschaft Pony, zweiter Platz Nationenpreis und zweiter Platz Einzelwertung CDIOP in Hagen, Deutscher-Jungend-Meister Pony. Am zweiten Turniertag war aber der Wurm drin. Das Paar landete auf dem letzten, dem 23. Platz. "Konrad wirkte in der zweiten Wertungsprüfung unkonzentriert und ungehorsam, obwohl von außen keine Störungen ersichtlich waren," sagte Cornelia Endres hinterher. "Aber das Pony ist ja auch erst acht und ein Pony ist keine Maschine." Man müsse das weitere Training abwarten. Nach dieser Vorstellung reichte es aber nur für den 14. Platz in der Gesamtwertung.
Die Bundestrainerin zeigte sich insgesamt mit den Leistungen ihrer Schützlinge sehr zufrieden. Dieser "Preis der Besten" habe sie davon überzeugt, daß "die auf den vorderen Plätzen liegenden Reiter genügend reiterliches Rüstzeug für den Umstieg auf Großpferde haben, vorausgesetzt sie haben die passenden Pferde." Bo
Preis der Besten
Pia-Luise Aufrecht ist Beste der Jungen Reiter SpringenWarendorf (fn-press). Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Um ihre Pferde für die grüne Saison und den "Preis der Besten" fit zu machen, hatte Pia-Luise Aufrecht (Affalterbach) schon in Berlin und Mannheim geritten. In Warendorf erfüllte die 20jährige ihre eigenen Erwartungen - "ich hatte mir Chancen ausgerechnet" - und wurde Beste der Jungen Reiter im Springen (141 Punkte).
Der Kampf um die ersten Plätze wurde am zweiten Tag richtig spannend. Das vordere Feld mischte sich neu. Nach einem achten Platz im ersten Durchgang drehte Mylene Diederichsmeyer (Berlin-Dallgow) mit der 13jährigen Oldenburger Stute Spillers Rainy Day (von Ramino) auf und siegte in der zweiten Wertungsprüfung. Insgesamt kam die "Beste" der Junioren von 1995 so auf 140,5 Punkte und wurde damit zweite im Gesamtklassement. Ehemals Schleswig-Holsteiner und jetzt Bayer Björn Nagel (Bonstetten), der als Junior dreimal Europameister wurde, lag nach dem ersten Ritt auf Platz vier. Mit dem zweiten Platz am Sonntag kam er wie Mylene Diederichsmeyer auf ebenfalls insgesamt 140,5 Punkte. In der Gesamtwertung wurde er aber dennoch Dritter. Laut Reglement wird bei Punktgleichheit der Punktbessere der zweiten Wertung in der Gesamtwertung höherplaziert. So ging der Punkt an die Mannschafts-Europameisterin.
Wie Mylene Diederichsmeyer und Björn Nagel ist auch Pia-Luise Aufrecht schon lange Jahre beim "Preis der Besten" dabei. Einfach fand sie den "Preis der Besten" nicht: "Der Parcours war anspruchsvoll. Der Parcoursbauer hat sich was einfallen lassen," lobte sie Eckhard Hilker (Oelde), der mit seinen Ideen inzwischen zum zehnten Mal das Können des Springreiternachwuchses herausforderte.
Die Siegerin bekam mit sieben Jahren ihr erstes Pony, mit dem sie auch an Turnieren teilnahm. Ihre damals auf dem englischen Springpony begonnene reiterliche Karriere setzt sie heute mit ihren Pferden AMG Gunn und AMG As du Manoir fort. Wennauch die achtjährige Stute Gunn (Hannoveraner von Gralsritter) manchmal ein "stures Biest" ist oder der zehnjährige As du Manoir sich wie ein "Playboy gebärdet", so schätzt die kaufmännische Auszubildende an beiden Pferden ihr Kämpferherz. Trainiert wird sie von Achaz von Buchwaldt (Hamburg), der 1996 das Hamburger Derby gewann. Neben dem Reiten bleibt der Affalterbacherin wenig Zeit für Hobbys. Sie schwingt sich höchstens mal ein bißchen in den Fahrradsattel. Bo
Preis der Besten
Europameister wiederholt Vorjahressieg bei den Spring-JuniorenWarendorf (fn-press). Nach dem zweiten Platz mit Liberty in der ersten Wertungsprüfung wußte man, wohin die "Reise" bei Soenke Kohrock (Borgholzhausen) geht. Er machte sich auf, seinen Vorjahressieg beim "Preis der Besten" Junioren zu wiederholen, was dem 18jährigen Springreiter trotz des dritten Platzes - diesmal mit dem neunjährigen Oldenburger Luke (von Landadel) - im zweiten Durchgang gelang. Er profitierte davon, daß sich das vordere Feld nochmal komplett veränderte. Von den besten des ersten Tages war er als einziger vorne geblieben. Mit 143,5 Punkten wurde er Gesamtsieger.
Auf Platz zwei folgte Christina Kuhrt (Pinneberg) mit 141 Punkten. Sie führte nach dem Sieg in der ersten Prüfung. Vier Fehlerpunkte und 83 Sekunden in der zweiten Prüfung brachten sie um den Gesamtsieg. Der Deutsche-Vize-Jugendmeister Tim Hoster (Korschenbroich) katapultierte sich durch einen vierten Platz in der anderthalbfach gewerteten zweiten Prüfung insgesamt auf den dritten Platz (135). Am ersten Tag erreichte er "nur" den neunten Rang.
Seit zwei Jahren trainiert Soenke Kohrock bei Weltmeister Franke Sloothaak in Borgholzhausen. Auf der Anlage am Teutoburger Wald hat er sechs Pferde stehen, darunter auch der neunjährige Lucky Luke, mit dem er letztes Jahr in Warendorf gewann, und der 14jährige Glondyke (Westfale von Großadmiral), mit dem er Einzel- und Mannschafts-Europameister der Junioren wurde. Mit Luke und Liberty, eine achtjährige Westfalenstute von Lord Liberty, rückt Soenke Kohrock zwei weitere Pferde ins Rampenlicht. Er reitet aber nicht nur seine eigenen, sondern auch Sloothaaks Pferde. Mit dem Mannschafts-Olympiasieger von Atlanta, der sein Vorbild ist, bestreitet er an den Wochenenden gemeinsam Turniere. Bo
Preis der Besten
Jörne Sprehe beste Ponyreiterin SpringenWarendorf (fn-press). Sie hatte schon 1995 mit zwölf Jahren erstmals am "Preis der Besten" teilgenommen. Jetzt hat sie gewonnen. Jörne Sprehe (Fürth) wurde am vergangenen Wochenende in Warendorf beste Ponyreiterin Springen. Mit Mentos Junior (Rheinländer von Mentos), der 1996 fünfjährig Bundeschampion des Deutschen Springponys wurde, siegte sie in beiden Wertungsprüfungen und erreichte so insgesamt 85 Punkte. Auf den zweiten Platz kam Svenja Nissen (Ellhöft, 77 Punkte). Sie holte nach einem sechsten Platz mit ihrem Pony Dario (elfjähriger Holsteiner von Dancer) im ersten Durchgang auf. Diesmal im Sattel des achtjährigen Aaron (Holsteiner von Aldan) wurde sie Sonntag Zweite der Prüfung, die anderthalbfach ins Gesamtergebnis eingeht. Mit Julia Seidlitz (Wassertrüdingen) war das Mädchentrio an der Spitze komplett. Sie sammelte 75 Punkte und wurde Dritte der insgesamt 23 Ponyreiter.
Die Anforderungen an die Ponyreiter Springen waren hoch. Schließlich war es die erste Sichtung für die Europameisterschaft. "Die Ansprüche waren auf internationalem Niveau. Hier wurde keinem etwas geschenkt," beurteilte Bundestrainer Lutz Merkel (Versmold) die Parcours der zwei Prüfungen. Er hatte auch noch die Vorjahressiegerin Rebecca Trefzger (Schopfheim) vorne erwartet, die allerdings in der ersten und zweiten Wertung drei beziehungsweise acht Fehlerpunkte sammelte.
Der Erfolg von Jörne Sprehe hat mehrere "Väter". Über ihren Vater Josef, der auch ihr Heimtrainer ist, kam sie zum Reiten. "Großen Anteil an ihrem Erfolg hat auch der Bundestrainer Lutz Merkel," sagt der Vater. Dieser hatte sie auch vorne gesehen, "da sie sich auf dem aufsteigenden Ast befindet". Und dann sind da noch die Beerbaum-Brüder Ludger und Markus, zu denen Jörne so oft wie möglich zu Trainingskursen fährt und die sie auch ihre reiterlichen Vorbilder nennt. Markus Beerbaum (Thedinghausen) begleitete sie neben ihrer Familie auch zum "Preis der Besten". "Talentierte Kinder zu trainieren, ist nicht sehr schwer. Die verstehen umzusetzen, was man sagt," lobte er seine Schülerin.
Die 15jährige ist "im Sattel geboren", so der Vater, und stammt aus einer pferdebegeisterten Familie: Der Zwillingsbruder begleitet sie zu den Turnieren und hilft. Die ältere Schwester reitet Dressur. Zwar steht das Springen im Vordergrund, Dressur hat aber auch Platz im Trainings- und Turnierplan von Jörne.
"Er hat immer Lust und ist sehr konstant," antwortet Jörne Sprehe auf die Frage, was das besondere an ihrem Pony sei. So war er in diesem Jahr bisher auf den Turnieren fast ohne Abwurf. Übrigens wäre sie auch ohne Mentos Junior beim "Preis der Besten" auf den vorderen Plätzen zu finden gewesen: Mit der 15jährigen Castella wurde die Fürtherin in der ersten Prüfung Vierte, in der zweiten Prüfung Sechste. Auf die Zeit nach den Ponys bereitet sie sich ebenfalls schon vor. Sie reitet bereits sehr erfolgreich Argelith Winsor (Rheinländer von Waechter), der genauso alt ist wie sie, und der vorher von der international erfolgreichen Belgierin Evelyne Blaton (Vechta) geritten wurde. Mit ihm schlug sie sich bei diesem "Preis der Besten" auch in der Konkurrenz der Junioren und das sehr gut: Sie wurde nach einem zweiten Platz (!) in der zweiten Wertungsprüfung Achte der Gesamtwertung. Und wenn sie nicht reitet, widmet sie sich ihrem anderen Hobby - der Schule. Bo
Preis der Besten
Pia-Luise Aufrecht mit "Fritz-Ligges-Gedächtnispreis" ausgezeichnetWarendorf (fn-press). Im vergangenen Jahr wurde er erstmals verliehen: Der "Fritz-Ligges-Gedächtnispreis". Er geht immer an den Sieger im Springen der Jungen Reiter beim "Preis der Besten", das diesmal Pia-Luise Aufrecht (Affalterbach) gewonnen hat. Sie nahm den Preis aus der Hand von Kai Ligges (Ascheberg-Herbern) entgegen. Der Sohn des ehemaligen Bundestrainers der Jungen Reiter und Junioren nahm in seiner Jugend selbst mehrmals am "Preis der Besten" teil.
Der Wanderpreis wird von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) gegeben. Er soll die hervorragende Arbeit des 1996 verstorbenen Fritz Ligges für den Reiternachwuchs würdigen und sein Verständnis für Horsemanship nachfolgenden Reitergenerationen ins Bewußtsein rücken. Unter Ligges Ägide gewann der deutsche Springnachwuchs, den er seit 1986 betreute, 12 Gold-, 13 Silber- und neun Bronzemedaillen bei Europameisterschaften.
Bei dem Preis handelt es sich um eine Bronzefigur des Hengstes Rodney, den Fritz Ligges selbst gezogen sowie ausgebildet hatte und mit dem er große Erfolge feierte. Gestaltet hat die Figur der Ennigerloher Bildhauer Wolfgang Lamché. Als beim Reiter verbleibender Preis stifteten Christa und Lutz Gössing (Steinhagen), Freunde und Wegbegleiter Ligges, zudem erneut einen Ehrenpreis. Bo
Nachwuchsförderung in Gefahr
"Förderfond Jugendserien" gegründetWarendorf (fn-press). Mit insgesamt 213 Medaillen bei Europameisterschaften der Jungen Reiter, Junioren und Ponyreiter - davon allein 74 Mannschaftsgoldmedaillen - ist Deutschland auch im Nachwuchs-bereich wohl die erfolgreichste Reitsportnation der Welt. Einer der Hauptgründe für diese einzigartige Erfolgsbilanz ist neben erstklassigen Ausbildern, hervorragenden Pferden und engagierten Eltern auch die Vielzahl von hochkarätigen Nachwuchsserien und -prüfungen in allen Altersklassen und Disziplinen. Gerade dieses ausgefeilte und breit gefächerte Prüfungsangebot ist integrativer Bestandteil der gezielten Nachwuchsarbeit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Doch die Finanzierung dieses Prüfungsangebotes im Rahmen der Jugendförderung wird trotz Unterstützung durch FN und DOKR zunehmend problematischer. Auch etablierte und sportfachlich wichtige Veranstaltungen im Jugendbereich tun sich schwer für die notwendige Finanzierung entsprechende Sponsoren oder Mäzene zu finden. Als Antwort auf dieses Finanzierungsproblem wurde jetzt der "Förderfond Jugendserien" ins Leben gerufen.
Auf Initiative der Bundesjugendleitung der FN wurde jetzt ein Fond unter dem Namen "Förderfond Jugendserien" gegründet, dessen Ziel es ist, Nachwuchsserien und -prüfungen finanziell zu unterstützen. Vom Präsidium der FN ausdrücklich begrüßt, wurde der Fond mit einer Einlage von 50.000 Mark aus dem Verbands-Haushalt ausgestattet. Über die Vergabe der Mittel des "Förderfond Jugendserien", die ausschließlich und direkt für sportfachlich wichtige Nachwuchsserien und -prüfungen verwendet werden, entscheidet ein vierköpfiges Gremium, bestehend aus dem Präsidiumsmitglied Cord Wassmann (Badbergen-Langen), dem Vorsitzenden der Bundesjugendleitung Ferdi-Jörgen Wassermeyer (Schwelm), dem Elternvertreter Ulrich Kasselmann (Hagen a.T.W.) und dem Geschäftsführer des Bereiches Sport und des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) Reinhard Wendt.
Anläßlich des "Preis der Besten" Mitte Mai in Warendorf vorgestellt, appellierte das Gremium an die Eltern der dort anwesenden Nachwuchsreiter, aber auch alle Freunde und Förderer des Pferdesports, den Fond durch Spenden zu unterstützen, da der Fond neben dem finanziellen Engagement der FN auch auf private Spenden angewiesen sei. Zu diesem Zweck wurde unter der Kontonummer 62034 bei der Sparkasse Warendorf (BLZ: 40051475) ein Sonderkonto eingerichtet. Spender, die eine Spendenbescheinigung wünschen, sollten ihre Spende an die Stadt Warendorf unter der Kontonummer 15800 (Sparkasse Warendorf, BLZ 40051475) einzahlen. Als erste konkrete Maßnahme übernahm der "Förderfond Jugendserien" beim "Preis der Besten" pro Pferdebox 50 Mark der anfallenden Boxenmiete
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