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Deutsche
Reiterliche
Vereinigung
FN-aktuellDeutsche
Reiterliche
Vereinigung
Ausgabe 11



Vielseitigkeit
CCI** Compiegne
Sieg für Marina Loheit beim CCN Tongeren
"Volles Haus" in Marbach

Vielseitigkeit

CCI** Compiegne
Zweiter Platz für deutsche Mannschaft

Compiegne (fn-press). Ein zweiter Platz in der Mannschaft und in der Einzelwertung die Plätze sieben, neun, elf und zwölf - für Winfried Müller (Essen) mit Giscard xx, Peter Thomsen (Lindewitt) mit Ozon H.H., Nele Hagener (Lindhorst) mit Little McMuffin und Hendrik von Paepcke (Bredeneek) mit Chesney Corner lautete die "Ausbeute" der deutschen Vielseitigkeitsreiter beim CCI** im französischen Compiegne. Aber es hätte noch besser kommen können ...

Zunächst sah es nämlich so aus, als wäre das Glück mit den Deutschen beim Internationalen Zwei-Sterne-Vielseitigkeitsturnier im französischen Compiegne. Nach Dressur und Gelände lag die deutsche Mannschaft mit Peter Thomsen/ White Girl, Winfried Müller Nele Hagener in Führung - trotz Ausscheidens des vierten Teamreiters Rainer Kolb (Wipperfürth) mit Subito. Und auch in der Einzelwertung sah es für Peter Thomsen mit seinem zweiten Pferd Ozon H.H., Hendrik von Paepcke und Winfried Müller aussichtsreich für die Gesamtentscheidung aus: sie belegten die Plätze zwei, vier und sechs.

Dann aber fielen am letzten Prüfungstag die Stangen - und damit auch die Chancen auf einen Sieg. Mit zusätzlichen 25 Strafpunkten in der Mannschaftswertung mußten sich die deutschen Reiter nach dem Springen mit Rang zwei hinter Großbritannien zufriedengeben. Winfried Müller und Nele Hagener leisteten sich jeweils einen Abwurf, was für sie die Plätze sieben und elf in der Gesamtabrechnung reichte. Peter Thomsen verschenkte mit zwei Hindernisfehlern seine Aussichten auf einen Einzelsieg und plazierte sich auf dem neunten, Hendrik von Paepcke fiel mit ebenfalls zwei Abwürfen vom vierten auf den zwölften Platz zurück. Insgesamt blieben weniger als ein Drittel der Teilnehmer am Springen fehlerfrei. Darunter auch der nach Dressur und Gelände führende Gilles Viricel aus Frankreich mit Caprice de la Court, der sich damit den Sieg nicht mehr nehmen ließ.

"Das Ergebnis war schon etwas ernüchternd", kommentierte Hendrik von Paepcke den Ausgang des CCI**. "Das Springen war eigentlich gar nicht so schwer. Natürlich freut man sich über den zweiten Platz in der Mannschaft und auch die Plätze sieben, zehn und zwölf sind ja nicht schlecht - aber ein Sieg wäre natürlich schöner gewesen." Mit ihm in der Mannschaft und Ozon statt White Girl hätte es gereicht. "’Wenn’ und ‘hätte’ kann man hinterher immer leicht sagen", erklärte Paepcke. "Aber ich habe Chesney Corner noch nicht lange genug und wollte daher nicht für die Mannschaft starten, und Peter Thomsen setzte auch eher auf sein Championatspferd als auf Ozon. Das war auch vernünftig so - hinterher weiß man es natürlich immer besser..!" Hb

CIC** Marbach
"Volles Haus im Haupt-und Landgestüt"

Marbach (fn-press). Vor "vollem Haus" feierte das Marbacher Vielseitigkeitsturnier eine Premiere. Erstmals wurde die traditionelle Hauptprüfung als internationale Zwei-Sterne-Kurz-Prüfung, CIC**, ausgeschrieben, die wegen der hohen Starterzahl von vorne herein in drei Abteilungen mit drei Richtergremien geritten wurde. Ein Novum, das sich Turnierleiter Gerd Gaul (Gäufelden) von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und dem Weltreiterverband (FEI) hatte "absegnen" lassen. In der Endabrechnung waren es Schweizer Gäste, die zwei der CIC**-Abteilungen für sich entscheiden konnten: Tierarzt Dr. Jörg Bodenmüller siegte mit Big Idea in der ersten Abteilung und belegte mit Clarte de la Brasserie zugleich auch Platz zwei, die zweite Abteilung ging an Barbara Welten mit Chenedor. Nur die dritte Abteilung blieb in deutscher Hand: hier hatte Nicole Grimm (Rheurdt) mit Marlon’s Son die Nase vorn.

"Man merkt diesem Turnier einfach an, daß hier Reiter am Werk sind", lobte nicht nur der zweimalige Deutsche Meister Bodo Battenberg (Zolling) die Veranstaltung. Welche Akzeptanz die Marbacher Vielseitigkeit in Reiterkreisen besitzt, zeigte sich schon in der großen Resonanz der Reiter - neben den 97 Startern im CIC** gingen auch noch 128 Teilnehmer in der parallel ausgeschriebenen Vielseitigkeitsprüfung Klasse L an den Start. Auch über Zuschauermangel brauchte man sich in Marbach nicht zu beklagen: Rund 7.500 Zuschauer fanden trotz starker Regenfälle den Weg zum CIC**. Allein am ersten Tag der Veranstaltung, Freitag, den 1. Mai, waren es rund 1.000 Neugierige, die das Geschehen auf den Dressurvierecken verfolgten. Nach diesem ersten Tag ging im CIC** Oliver Weiß (Deggendorf) mit Greenhills vor Dr. Matthias Baumann (Reichertsheim) mit Valesca und Dr. Jörg Bodenmüller mit Big Idea in Führung. In der zweiten Abteilung lag Moritz Offeney (Burgwedel) mit Country Star vor Reiner Breuer (Ratingen) mit Bective Redwood und Thomas Rankl (Massenhausen) mit Aquamarin; in der dritten setzte die spätere Siegerin Nicole Grimm Zeichen: sie führte vor Peter Krümmel (Ratingen) und Montego Bay und Edith Beine (Xanten) mit Pa’s Hope.

Einen wahren "Geländemarathon" erlebten Veranstalter und Zuschauer am zweiten Prüfungstag. Über fast elf Stunden ging es über die von Gerd Haiber (Burladingen) konzipierten Strecken auf dem Gelände des Marbacher Haupt- und Landgestüts, das laut Dr. Matthias Baumann "Verhältnisse wie in einem englischen Park" bot. Wenn auch keiner der Starter des CIC** die Strecke in der erlaubten Zeit bewältigte, so hatten doch die wenigsten nennenswerte Schwierigkeiten. Überschattet wurde der reibungslose Ablauf jedoch dadurch, daß Planters Punch, geritten von Katrin Ulrich (Leutkirch) beim Wassereinsprung so unglücklich aufkam, daß er sich am Fesselgelenk verletzte. Die Reiterin bemerkte zwei Galoppsprünge nach dem Hindernis die Verletzung und stieg sofort ab, das Pferd wurde zur genaueren Untersuchung abtransportiert. Dabei diagnostizierten die Tierärzte einen irreparablen Trümmerbruch, so daß sich die Besitzer dazu entschließen mußten, das Pferd einschläfern zu lassen.

Während in der dritten Abteilung Nicole Grimm ihren Vorsprung auch nach dem Gelände und später auch im Springen mit einem Null-Fehler-Ritt behaupten konnte, schob sich in der ersten Abteilung Dr. Jörg Bodenmüller mit beiden Pferden an seinem Berufskollegen Dr. Matthias Baumann vorbei und gab diese Positionen auch im Springen nicht wieder ab. Die größten Veränderungen gab es in der zweiten Abteilung. Mit einem schnellen, fehlerfreien Ritt ließ die Schweizerin Barbara Welten die Konkurrenz hinter sich und verbesserte sich vom 20. auf den ersten Platz, den sie auch im Springen halten konnte. Gar von Platz 28 nach Dressur auf Platz fünf kletterte Dr. Bettina Hörich (Göttingen) mit Dusty Ches, um im Springen nochmals Punkte "gutzumachen". Sie rangierte schließlich vor Christiane Stahl (Nagold) mit Montgomery, die sich im Verlaufe der drei Teilprüfungen vom 31. auf den 3. Platz vorgearbeitet hatte. Hb

Marina Loheit siegt in Tongeren

Tongeren/NED (fn-press). Widrigen Wetterbedingungen zum Trotz ritt am Wochenende Marina Loheit (Warendorf) im belgischen Tongeren zum Sieg. Bereits nach der Dressur führte die Deutsche in der etwa der Klasse M entsprechenden Vielseitigkeitsprüfung mit nur 37,8 Minuspunkten das Feld an. Dicht gefolgt lediglich von Karin Donckers aus Belgien mit Ibritt (29,6 Punkte), die ihr auch nach dem Springen - hier blieben beide Amazonen fehlerlos - auf den Fersen blieb. Im Gelände war die Belgierin dann zwar einen Hauch schneller, konnte den Vorsprung auf Marina Loheit aber nicht mehr einholen. Für Böttchers Longchamp war dies der erste größere Erfolg nach einer längeren Verletzungspause. Hb

 

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